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Bürgermeisterrede zum Jahresende

Bürgermeister Keno Jaspers (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Bürgermeister Keno Jaspers

Liebe Großenwieher und Großenwieherinnen,

 

unaufhaltsam nähern wir uns Weihnachten und dem Jahreswechsel. Stellvertretend für den Gemeinderat möchte ich allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen schönen Jahreswechsel wünschen.

 

Das Jahr 2024 war für unsere Gemeinde ein sehr ereignisreiches Jahr. Es würde diesen Rahmen sprengen, hier auf die zahlreichen Ereignisse einzeln einzugehen aber trotzdem möchte ich hiermit auf einige Dinge hinweisen, die das Jahr 2024 mit sich gebracht hat.

 

Als allererstes möchten wir aber auf eine wichtige Entscheidung unsererseits hinweisen, die sich im Rückblick als sehr positiv für unsere Gemeinde darstellt hat - nämlich das soziale Miteinander in den Fokus unserer Entscheidung zu setzen.

Gemeinsam haben wir uns Gedanken gemacht, was für unsere Gemeinde der wichtigste Meilenstein ist, um zukünftig gemeinsam als Dorfgemeinschaft zu bestehen. 

 

Durch viele Faktoren in der Vergangenheit, die wir nur bedingt bestimmen konnten, haben wir festgestellt, wie wichtig ein gutes, soziales Miteinander ist. Entfremdung untereinander, das eigene Wohl vor das Gemeinwohl zu stellen und zu vergessen wie wichtig der Zusammenhalt ist, das ist die größte Herausforderung unserer Zeit.

Ein intaktes Dorfleben, geprägt durch Gemeinschaft, gelebte Nachbarschaft und Ehrenamt ist in ländlichen Strukturen sehr wichtig und oftmals ein herausstechendes Merkmal des sozialen Miteinanders. 

 

Gerade vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft sind unsere Nachbarn vermehrt auf Hilfe angewiesen. Eine funktionierende dörfliche Gemeinschaft bekommt somit zukünftig eine noch höhere Bedeutung, um das „Landleben“ aktiv und lebendig zu halten.

 

In unserm Dorf sind Gebräuche, die plattdeutsche Sprache und gemeindliche Zusammenkünfte ein wichtiger Aspekt. Straßenfeste, Osterfeuer oder Glühweinabende, Kinderfeste und Feuerwehrumzüge stärken unsere Dorfgemeinschaft. Wir sind sehr bemüht, diese Aktivitäten zu erhalten bzw. auszubauen; gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist die Gewährleistung einer gesellschaftlichen Teilhabe für alle ein wichtiges Ziel in der Dorfentwicklungsplanung. 

 

Eine Stärke eines Dorfes ist die gute soziale Vernetzung untereinander. Dafür ist es wichtig, dass örtliche Vereine z.B. mit den Kirchengemeinden zusammenarbeiten, dass Kindergärten und Schulen bestimmte Aktivitäten gemeinsam durchführen und wir als Gemeinderat die lokalen Herausforderungen gemeinsam anpacken - und das tun wir.

 

Unsere gemeinsame Zielsetzung, das dörfliche Zusammenleben in den Mittelpunkt zu setzen hat in vielerlei Hinsicht dazu geführt, dass die interne Zusammenarbeit im Gemeinderat richtig gut funktioniert. Unsere Entscheidungen sind ausschließlich darauf abgezielt, unser Dorf nachhaltig und zukunftsorientiert aufzustellen und in vielen Bereichen ist es gelungen, Menschen dafür zu gewinnen aktiv für unsere Gemeinde tätig zu werden. 

 

Wir erfahren viele helfende Hände, wir erleben eine wachsende Eigeninitiative und stellen fest, dass viele Menschen im Dorf bereit sind uns auf diesem Weg zu unterstützen. 

 

In vielen Gesprächen haben wir festgestellt, dass ein frischer Wind weht. In unseren Sprechstunden haben wir viele Gäste und wir führen tolle Gespräche. Durch unsere transparente Informationspolitik besuchen viele Mitbürger die Sprechstunde und fühlen sich ermuntert mit Ideen, Kritik aber auch Lob an uns heranzutreten und dafür sind wir sehr dankbar. Es ist uns sehr wichtig diesen Austausch zu haben, um zu erfahren, wo der Schuh drückt und wo wir als Gemeindevertretung tätig werden sollten. Darüber hinaus helfen diese Gespräche auch, die eigene Sichtweise zu überdenken, denn unser Ziel ist es gute Entscheidungen für unsere Gemeinde zu treffen. 

 

Wir haben gemerkt, dass unsere gemeindlichen Aktionen, ob Kinderfest, Osterfeuer oder auch Bastelnachmittage usw. dazu führen, dass unser Miteinander in der Gemeinde wieder wächst. Besonders erfreulich ist, dass Mitbürger uns ansprechen mit neuen Ideen und ihre Breitschaft bekunden selber aktiv zu werden.

 

Die Termine mit unserem Seniorenbeirat waren immer sehr ergiebig. Der Austausch hat dazu geführt, dass sich die Sichtweise auf bestimmte Themenfelder verändert. Ebenfalls die Dialoge zu Jubiläen und Geburtstagen geben immer wieder eine gute Möglichkeit andere Standpunkte kennenzulernen und zu erfahren, was unseren Mitbürgern auf der Seele brennt.

 

Besonders schön sind die Gespräche mit den Jüngsten- sowohl unsere Kindergartenkinder als auch unsere Schulkinder nennen die Dinge beim Namen- nicht immer leicht!!!

Durch unsere freiwilligen Helfer gelingt es uns auch an unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund heranzukommen. Auch diese Gespräche sind sehr wertvoll, um auch diesen Blickwinkel mit einzubeziehen.

 

Es ist schön zu sehen, dass die Angebote des Dialoges untereinander so gut genutzt werden. Unser Ziel ist es, mit den Aufgaben zu wachsen und besser zu werden. Das gelingt natürlich nur, wenn wir konstruktiv in Gespräche kommen und es hat sich gezeigt, dass sowohl wir, aber auch unsere Gemeinde besser geworden ist im Austausch zu sein und die an uns gestellten Aufgaben gemeinsam anzupacken.

 

Natürlich ist nicht immer alles umsetzbar und manchmal dauern Prozesse auch etwas länger, aber wir sind bestrebt die Anregungen mit einfließen zu lassen, um eine gute Lösung zu finden.

 

Wir haben dieses Jahr viele Projekte bearbeitet. Ob es die Dorfkernerneuerung war oder die Deckenarbeiten an den umliegenden Straßen. Wir haben die Machbarkeitsstudie für eine spätere Wärmeplanung erstellt und viele kleinere Baumaßnahmen durchgezogen. Die Planungen für den Schulneubau sind in vollem Gang und im Neubaugebiet verkaufen wir Stück für Stück Bauland an neue Mitbürger. Wir haben notwendige Satzungsanpassungen vorgenommen und viele soziale Events abgehalten. Es wurden viele Grünflächen bearbeitet und Sicherungen gegen Überschwemmungen vorgenommen. Wir haben den Gemeindehaushalt für das kommende Jahr beschlossen und bereits große Pläne für das Jahr 2025 in der Schublade. 

 

Im kommenden Jahr wird die Treffpunktfläche mit der neuen Hütte belebt und der Weihnachtsbaum wird künftig auf dieser Fläche aufgebaut. Die ausstehenden Arbeiten an der Deckenerneuerung in der Drosselgasse und dem Falkenkamp werden durchgeführt, der Lückenschluß der Dorfstraße zwischen Landhaus Wiesenblick und der Alten Börse wird bearbeitet und bereits jetzt sind viele kleinere Unterhaltungsmaßnahmen geplant. Im kommenden Jahr werden wir ein Beratungsangebot für Junge Menschen von 14-27 Jahren schaffen und ein Konzept für ein Familienzentrum mit Sitz in Großenwiehe erarbeiten. Darüber hinaus wird im kommenden Jahr ein Hundefreilauf am Kastanienweg entstehen und die Biotope und Grünflächen am Kastanienweg und Ringweg mit Nistkästen und einem Artenschutzturm versehen. Die übrigen Grünflächen werden - Schule usw. - werden mit Hilfe des Kreises konzeptionell neu aufgearbeitet. Darüber hinaus werden Anfang des Jahres viele Baumpflegearbeiten ausgeführt. Voraussichtlich werden wir im kommenden Jahr eine vom Gemeinderat losgelöste Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt Naturschutz bilden, wo jeder der Lust hat, aktiv werden kann. Es werden allerdings auch unangenehme Dinge angefasst werden müssen - hier Problemlösung Kieselsteine im Bahnhofswinkel und die Parkplatzsituation in engen Straßenzügen usw.

 

Weitere Themen wie z. B. die Grundsteuerreform oder das neue Kita-Gesetz werden uns nachhaltig beschäftigen und auch das Thema Personal für den Bauhof wird auf die Tagesordnung kommen.

Des Weiteren wird das Thema regenerative Energien (Windkraft; Freiflächensolar usw.) eine große Rolle spielen und auch der Bau des Batteriespeichers am Umspannwerk in Sillerup. Ein Teil der Gremienarbeit wird in den Schulneubau fließen und auch das Thema Wiehekrug/Hotel wird uns beschäftigen.

Auch die Themen Tourismus, Sicherung und Ausbau der Gewerbestruktur, Wohnbau und die ärztliche Versorgung werden im kommenden Jahr auf der Agenda stehen und nicht zuletzt die technische Infrastruktur der Gemeinde wird Thema sein.

 

Alles das und noch vieles mehr, wird auf uns im kommenden Jahr zukommen. Zusätzlich zu Themen, die wir nicht beeinflussen können und genau dort schließt sich wieder der Kreis. Bereits jetzt ist uns klar, dass die Haushalte der Gemeinden und des Kreises stark belastet sind, Fördermittel von Land und Bund werden nur schwierig zu bekommen sein und das führt dazu, dass die Aufgaben priorisiert und alternative Lösungen gefunden werden müssen. Hier ist unsere Kreativität gefragt und so manche Maßnahme kann vielleicht nur gelingen durch erhöhtes, freiwilliges Engagement. 

 

Bereits dieses Jahr ist es gelungen, freiwillige Leistungen zu erbringen durch gemeinschaftlichen Einsatz und dies wird verstärkt erforderlich sein.

Die Erfahrungen dieses Jahres zeigen aber, dass wir in Großenwiehe vieles auch ohne die Hilfe vom Bund und Land stemmen können. 

 

Deshalb können wir positiv nach vorne schauen, denn wir haben gemeinsam viel geschafft und ein guter Dialog, die Bereitschaft gemeinschaftlich zu denken und zu handeln und als Dorfgemeinschaft das Wohl der Gemeinde im Blick zu haben sind gute Voraussetzungen dafür, dass wir die Herausforderungen lösen werden.

Großenwiehe ist ein Dorf mit viel Potenzial. Wir haben eine solide Grundstruktur, eine gute Versorgungssituation und eine soziale Struktur, die sich im Vergleich mit anderen Gemeinden nicht verstecken muss. Unsere aktive Öffentlichkeitsarbeit trägt bereits jetzt Früchte und viele Gemeinden im Kreis schauen erstaunt auf das was hier passiert. 

 

Auch oder gerade mit dem Wissen, dass wir viele Aufgaben lösen müssen, freuen wir uns als Gemeinderat auf ein spannendes Jahr 2025. Zusammen werden wir wieder vieles erreichen.

Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen bedanken, die jeden Tag für das Wohl unserer Gemeinschaft unterwegs sind, ob Vereine, Feuerwehren, Eltern und Schulen. Einfach bei allen, die das Leben in unserem Dorf jeden Tag liebenswert machen.

 

Ein riesiger Dank geht natürlich an unsere, treuen und loyalen Mitarbeiter und auch an unsere Verwaltung im Amt Schafflund, die trotz der Arbeitsfülle immer ein offenes Ohr für Großenwiehe besitzt.

 

Einen großen Dank auch an die Dorfgemeinschaft – Veränderungen sind immer ein Prozess und Großenwiehe hat gezeigt, dass es Veränderungen annehmen kann. 

 

Es war ein aufregendes Jahr, aber ein gutes, denn Großenwiehe hat sich entwickelt- nicht nur baulich, sondern auch im positiven Miteinander. Der Grundpfeiler für eine gute Entwicklung unseres Dorfes.

 

2025 wird einige Überraschungen bringen. Wir vom Gemeinderat möchten euch bitten, auch in Zukunft aktiv an der Gestaltung unseres Dorfes teilzuhaben. 

 

Lasst uns reden, lasst uns Ideen entwickeln - wir als Gemeinderat können nur gemeinsam mit euch unser Dorf entwickeln. Ihr habt uns gewählt, um für Großenwiehe gute Entscheidungen zu treffen. Das wollen wir gerne, aber dafür brauchen wir euch - lasst uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten, denn nur durch breite Teilhabe können wir alle Blickwinkel mit einbeziehen.

 

Wir wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit, mit Familie, Freunden und Bekannten und ein frohes, neues Jahr.

 

Zum Schluss noch eine persönliche Notiz meinerseits: 

Ich möchte mich herzlichst bei allen Gemeinderatsmitgliedern und den bürgerlichen Mitgliedern für die Zusammenarbeit bedanken. Es kann manchmal vielleicht etwas viel werden, aber rückblickend haben wir es als Team echt gut gemacht. 

 

Es war mir eine große Freude und die positiven Rückmeldungen der Gemeinde und aus dem Kreisgebiet, aus den vielen Gesprächen, die ich geführt habe, zeigen, dass wir gemeinsam einen guten Weg gehen. Danke für euren Einsatz und ich freue mich, mit euch, das Jahr 2025 anzupacken.

 

God jul, Schöne Weihnachten. 

 

Keno Jaspers 

Bürgermeister Großenwiehe